13.04.2021 | Menschen

Frankfurt - Paris - Brüssel

immer unterwegs für die ACHEMA

Vickie Nikolaou vertritt seit 2001 ACHEMA Worldwide Events in Frankreich und Belgien. Erfahren Sie, was sie in dieser Zeit erlebt hat und sinnieren Sie mit, was Aristoteles über die ACHEMA sagen würde.

Wann haben Sie das erste Mal von der ACHEMA gehört?  

  • __Das war 1994 und ich arbeitete für eine französische Labor- und Biotechnologie-Messe. Mir fiel von Anfang auf, dass die ACHEMA überall in den höchsten Tönen gelobt wurde. Weder in Frankreich noch in Belgien gab es eine vergleichbare Messe. Auch heute noch muss man mehrere französische und belgische Veranstaltungen besuchen, um auch nur annähernd so viel zu sehen wie auf einer ACHEMA. Sie war auch die einzige Messe, die außerhalb Europas bekannt war, und die einzige Veranstaltung der Prozessindustrie, die von den Amerikanern ausdrücklich erwähnt wurde, wenn wir in den Vereinigten Staaten ausstellten.

Wie war das, als Sie zum ersten Mal die Messehallen betreten haben?

  • __Sehr beeindruckend! Auf der ACHEMA 1997 betreute ich einen Stand in Halle 6.2. Ich lief während des Aufbaus zum ersten Mal durch die Halle und es wuselte wie in einem Bienenstock vor lauter Standbauern. Am nächsten Morgen war ich total fasziniert, wie sich die Halle seit dem vorherigen Nachmittag verändert hatte: alle Stände fertig gebaut und –dekoriert, das Standpersonal schick angezogen - oft in den Firmenfarben - die verschiedenen Nationalitäten, alles sehr attraktiv und professionell. Und dann die Exponate; alle in voller Aktion und daneben gut gelaunte Menschen, die nur darauf warten, die Technik zu erklären. Für manche kann das überwältigend sein, aber für mich als extravertierten Menschen war es genau das Richtige!

Was ist heute auf der ACHEMA anders als zu Ihrer Anfangszeit?

  • __Das Frankfurter Messegelände hat sich mächtig zum Positiven entwickelt.  Ich habe gesehen, wie das Forum und die Hallen 3 und 11 dazukamen und ich freue mich darauf, bei der ACHEMA 2022 die neue Halle 12 zu entdecken.

    Und natürlich spiegelt die Messe die Digitalisierung wider, die unseren privaten und beruflichen Alltag so viel leichter macht - man muss keinen Rollkoffer mehr für all die Unterlagen mit sich herumschleppen. Selbst der dicke ACHEMA-Katalog passt jetzt bequem in ein Smartphone.

Und was ist gleich geblieben?

  • __Die Inspiration, die überall auf der Messe zu finden ist. Die topaktuellen Themen im riesigen Konferenzprogramm. Die Bandbreite der Exponate. Die Qualität der ausgestellten Technik und die Qualifikation der Besucher.  Das Privileg, Innovationen der Prozessindustrie zu sehen und anzufassen, die zum ersten Mal auf der Weltbühne vorgestellt werden.   

Gibt es etwas rund um die ACHEMA, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

  • __Ich mag die "Meet your friends"-Party am Ende eines jeden ACHEMA-Montags sehr gerne. Unsere Aussteller schätzen diese Gelegenheit, mit Gleichgesinnten ein feines Essen und Live-Unterhaltung zu genießen. Ob es nun in Strömen regnet wie 2018 oder wir einen fantastischen Sonnenuntergang sehen wie 2015, es macht immer viel Spaß.

    Sehr gefreut hat mich auch, als meine Tochter 2018 zum ersten Mal mit zur ACHEMA kam. Sie studiert Innenarchitektur und die Stände der Aussteller sind immer sehr inspirierend. Ich hoffe, dass mein Sohn die nächste ACHEMA besucht und dort seine Leidenschaft für Wissenschaft und Technik befeuert wird.

Auf welche Herausforderungen sind Sie in Ihrer Rolle als ACHEMA-Repräsentant in Frankreich und Belgien gestoßen?

  • __Meine Kunden wünschen sich, wie alle anderen auch, einen Top-Standort und sind enttäuscht, wenn die besten Plätze schon sehr früh weggeschnappt werden. Ansonsten achten die Franzosen sehr auf Details und haben einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik; manchmal so sehr, dass die Form wichtiger ist als der Inhalt. In dieser Hinsicht habe ich es mit der ACHEMA leicht beim französischen Publikum, denn die Qualitätsstandards sind in jeder Hinsicht hoch.

    Und dann sind da noch die mahnenden Worte, die ich höre, seit ich im Messegeschäft bin: dass die Menschen nicht mehr auf Messen gehen werden, weil sie bequem von zu Hause aus im Internet surfen und online einkaufen können. Das mag bei kleinere Investitionen so sein, aber nicht bei Geschäften in der Größenordnung, wie sie auf der ACHEMA angebahnt werden. Die Befragungen der Aussteller und Besucher belegen es ja: Die ACHEMA ist nach wie vor ein sehr wertvoller Treffpunkt für alle, die in der Prozessindustrie arbeiten.

    Das Reise-Argument hat durch die Corona-Pandemie noch einmal an Fahrt gewonnen. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir, sobald sich die Situation stabilisiert hat, begeistert aus unsere Labors, Fabriken und (Heim-)Büros stürmen werden, um uns persönlich zu treffen, neue Trends zu diskutieren und Exponate zu begreifen. Meine Vorfahren waren griechische Einwanderer nach Kanada und ich bin wieder nach Europa zurückgekehrt. Klar, dass ich da Aristoteles im Kopf habe, der sagte,  dass der Mensch von Natur aus ein soziales Wesen ist. Ich denke, wir haben 2020 gelernt, dass virtuelle Treffen zwar sehr wertvoll sind, aber die Begegnung mit echten Menschen im realen Leben nicht ersetzen können.

Bitte vervollständigen Sie die folgenden Sätze...

  • __Wenn ich nicht Repräsentantin der ACHEMA wäre…
    würde ich gerne Wellness-Retreats mit Yoga, Meditation und anderen Entspannungstechniken für gestresste Führungskräfte organisieren!  
  • __Wer zum ersten Mal zur ACHEMA kommt, sollte…
    sich mit der ACHEMA-App für Smartphones auf den Besuch vorbereiten. Und natürlich unbedingt bei der ACHEMA Pulse dabei sein, da kann man sich auch prima auf die ACHEMA 2022 einstimmen.
  • __Ich freue mich auf die ACHEMA 2022, weil...
    es die letzte ACHEMA meines Kollegen Alan Morris sein wird.  Es war immer sehr schön, ihn auf jeder ACHEMA zu sehen, seit ich angefangen habe.
  • __Ich freue mich auf die ACHEMA Pulse, weil...
    ich bei einem digitalen Event dabei sein kann, der die Vorfreude auf die ACHEMA 2022 nur noch steigert.

Wo finden wir Sie, wenn nicht am Schreibtisch?

  • __Beim Nordic Walking im Wald in der Nähe meines Hauses oder im Garten. Da gibt es immer etwas zu tun: Unkraut jäten, Sträucher und Bäume beschneiden, die Blumenbeete pflegen.

Was lesen Sie im Moment?

  • __Ich mag Hörbücher, die vom Autor selbst gelesen werden. Im Moment lasse ich mir von Michelle Obama ihre Autobiografie "Becoming" vorlesen.   

Verraten Sie uns etwas, was nur wenige Menschen über Sie wissen?

  • __Jeden Sommer pflücke ich in meinem Garten mehrere Schubkarren Äpfel, Kirschen und Mirabellen. Daraus mache ich Kuchen, Marmeladen und Gelees und verschenke sie an Freunde und Familie.

Die Fragen stellte Marlene Etschmann

Vickie Nikolaou

Vickie Nikolaou studierte Französische Sprache und Literatur an der University of Saskatchewan, Kanada und an der Sorbonne in Paris. Den größten Teil ihres beruflichen Lebens hat sie damit verbracht, Messen zu vermarkten.

vickie.nikolaou[at]achema.fr

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/vickie-nikolaou-achema/

Instagram: @achemarepfrbe

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