12.05.2021 | Digital Innovation

KEEN Hackathon: Wenn das Leben Coden ist

Team SUBES wagt sich an die ABB challenge

Das Studierendenteam "SUBES" (Namensinitialen der Teammitglieder) hat am KEEN-Hackathon teilgenommen und eine Lösung zu der von ABB gestellten Challenge eingereicht. Unmittelbar nach der Kick-Off-Veranstaltung begannen sie mit der Entwicklung ihres Software-Prototyps und nutzten die Mentoring-Workshops, um ihre vielen Fragen zu stellen. Doch sie hatten auch Antworten: Beim Social Event des Hackathons, dem KEEN Hackathon Evening, gewann Weibo Zhao (engl. „Bernie“) das Quiz mit Fragen zu KI. Das Team beschreibt nach zwei Monaten gemeinsamer Arbeit an ihrem Tool „AutoClean", was die Erfahrung so besonders macht.

DECHEMA: Wie haben Sie sich als Team zusammengefunden?

  • __Weibo: Wir haben uns fast alle separat voneinander angemeldet. Über die Plattform ipOcean, die für den Hackathon genutzt wird, sind wir in Kontakt gekommen und haben schnell gemerkt, dass wir ein hervorragendes Team bilden würden. Wir vereinen unterschiedliche kulturelle und berufliche Hintergründe und Erfahrungen. Die Harmonie hat einfach gestimmt.
  • __Elham: Wir haben schnell begonnen, uns jeden Sonntag via Zoom zu treffen. Außerdem eröffneten wir eine WhatsApp-Gruppe zur Kommunikation und teilten unseren Code in GitHub. Wir haben die Aufgaben entsprechend der jeweiligen Expertise und Fähigkeiten verteilt. Weibo, Shijia und Sijan sind sehr gut im Programmieren; Ugne und ich haben im Laufe des Prozesses unsere eigenen Stärken eingebracht. Ugne hat beispielsweise ein Dashboard entwickelt.
  • __Ugne: Wir haben unsere regelmäßigen Sonntagstreffen genutzt, um über den Fortschritt unserer Aufgaben zu berichten und nützliche Informationen auszutauschen, die wir während der Woche gefunden hatten. Die individuelle Verantwortung für die Teilaufgaben und der allgemeine Gruppenfortschritt haben mich sehr motiviert. So haben wir es geschafft, die einzelnen Aufgaben zu lösen und über die gesamte Projektzeit dabei zu bleiben.

DECHEMA: Was hat euch motiviert, am KEEN-Hackathon teilzunehmen?

  • __Sijan: Zurzeit beende ich meine Masterarbeit in Informatik an der TU Kaiserslautern. Die Daten, die mir für meine Arbeit zur Verfügung gestellt wurden, waren bereits formatiert. Ich war neugierig darauf, mehr über Datenvorverarbeitung zu lernen; darum geht es bei der ABB-Challenge. Die Arbeit im Team gibt außerdem die Möglichkeit, seine Ideen und Lösungen mit anderen zu diskutieren.
  • __Shijia: Normalerweise findet ein Hackathon an einem Wochenende statt. Der lange Zeitraum von zwei Monaten gab uns aber die Möglichkeit, statt eines ersten Prototyps eine reifere Lösung zu entwickeln. Wir wollten den gesamten Prozess bis zur endgültigen Produktentwicklung erleben. Für mich ist die Herausforderung der Datenvorverarbeitung attraktiv.  Das Thema ist spannend, anspruchsvoll und sinnvoll zugleich.
  • __Weibo: Ursprünglich hat mich mein Freund Shijia zur Teilnahme am Hackathon motiviert. Wirklich „gebrannt“ habe ich für die Challenge, als ich verstanden habe, worum es dabei im Konkreten ging. Mir hat die Entwicklungsstrategie gefallen, die wir verfolgt haben, um die Challenge zu bewältigen: Man beginnt zunächst mit einer einfachen Version und erhält Vorschläge von den Teamkollegen, um dann die Funktion oder den Algorithmus zu verallgemeinern.
  • __Elham: Ich muss gestehen, dass das Leben für mich in den letzten Monaten nur aus Coden bestand. Ich wollte aus meiner Komfortzone herauskommen und während der COVID-19-Pandemie aktiv sein. Die Challenge von ABB war perfekt für mich, um zu wachsen und mich zu entwickelnIch habe verstanden dass ich nicht zu einem Ergebnis kommen, sondern einen Fehler lösen muss. Durch den Hackathon habe ich meine Stärken und Schwächen erfahren, was mir erlaubt, mich zu verbessern und voranzukommen.
  • __Ugne: Im Gegensatz zu meinen Teamkolleginnen und -kollegen studiere ich Produktionstechnik und habe Berufserfahrung in der Fertigung. In meinem Bereich eröffnen sich viele neue Möglichkeiten, wenn es um Daten geht. Aktuelle Berufsbilder in der Produktion zeigen, wie wichtig Programmierkenntnisse geworden sind. Ich wollte mich öffnen und sicherer im Programmieren werden. Die Challenge ist das Beste, was mir in diesem Moment passieren konnte. Ich konnte tief in Data-Science-Methoden eintauchen.

DECHEMA: Was war für euch das Schwierigste bei der Entwicklung eurer Lösung?

  • __Sijan: Gerne spreche ich hier für das ganze Team; die Entwicklung der Algorithmen war eine Herausforderung und die Arbeitsbelastung war insgesamt hoch. Elham musste zum Beispiel parallel für ihre Prüfungen lernen. Mir gefiel das gemeinsame Verständnis, dass wir nicht viel voneinander erwarteten. Jede/r erfüllte seine/ihre Verantwortung. Weibo war derjenige, der uns viele Komplimente für unsere Arbeit machte.  Das hat uns immer wieder dazu motiviert , uns weiter zu verbessern.

DECHEMA: Wie fühlt es sich an, jetzt eingereicht zu haben?

  • __Shijia: Egal, ob wir gewinnen oder nicht; es war eine gute Lernerfahrung. Wir haben ein Toolset entwickelt, das wir prinzipiell auch in unserer weiteren beruflichen Laufbahn nutzen können. Seit ich bei einem Studentenprojekt das erste Mal mit KI in Berührung kam, habe ich mir geschworen, dass ich diese Methoden lernen muss. Programmieren ist wie ein Handwerk: Man wird besser, wenn man es macht. Man muss es nur üben. Ich bin dankbar, dass wir bei diesem Hackathon die Möglichkeit hatten, unsere Fähigkeiten auszubauen.  
  • __Weibo: Wir trauen uns den Sieg zu. Jeder kommt aus einem anderen Fachbereich und hat mit seiner Expertise und seinem Wissen beigetragen. Als Team hatten wir ein gemeinsames Ziel und haben ein positives Umfeld geschaffen. Ich habe Vertrauen in unsere Fähigkeiten.
  • __Elham: Tatsächlich bin ich sehr neugierig darauf, die Herangehensweise der anderen Teams zu erfahren. In den letzten Monaten war ich ganzauf die Challenge konzentriert. Am Anfang wollte ich Erfahrungen zu sammeln, aber jetzt glaube ich , dass wir eine Chance auf den Sieg haben könnten.
  • __Ugne: Weibo hat einmal sehr treffend beschrieben, was uns als Team auszeichnet: Wir haben einen starken Zusammenhalt, wir haben ein starkes Fundament und wir stehen nie still.
  • __Sijan: Die Erfahrungen im Rahmen des Hackathons haben uns alle in unserer Berufswahl bestärkt, z.B. Data Scientist oder ML-Engineer zu werden. Wir glauben, dass KI die Zukunft ist und es noch viel zu tun gibt.

Das Gespräch führte Dr. Simone Rogg/DECHEMA e.V.

Team SUBES

  • Shijia Wei ist Masterstudent der Automatisierungstechnik an der RWTH Aachen. Er legteseinen Bachelor in Maschinenbau an der RWTH Aachen ab.
  • Ugne Potthoff schloss ihre Bachelorabschlüsse in Wirtschaftsingenieurwesen und Maschinenbau an der RWTH Aachen ab. Zurzeit studiert sie den Masterstudiengang (Doppelabschluss) Produktionstechnik an der RWTH Aachen und der Tsinghua Universität, China.
  • Weibo Zhao (engl.: Bernie) absolvierte seine beiden Bachelorstudiengänge in Chemischer Verfahrenstechnik und Englisch an der Technischen Universität Taiyuan, China. An der RWTH Aachen graduierte er vor kurzem in den beiden Masterstudiengängen Allgemeiner Maschinenbau und Verfahrenstechnik.
  • Elham Khorasani studierte den Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen und den Master IT-Management an der Azad-Universität, Iran. An der TU Clausthal absolviert sie derzeit ihren zweiten Masterstudiengang in Wirtschaftsinformatik.
  • Sijan Bhandari studierte seinen Bachelor in Computer Engineering an der Tribhuvan Universität, Nepal. Derzeit beendet er sein Masterstudium der Informatik an der TU Kaiserslautern.

Schlagwörter in diesem Artikel:

#künstliche intelligenz, #digitalisierung

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