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24.07.2020 | Forschung trifft Praxis
Haben Sie jemals darüber nachgedacht, auf biobasierte Produkte umzustellen? Ein EU-Projekt zeigt die größten Hürden und gibt Hilfestellung, wie man der „RoadToBio“ folgt.
Anders, als man beim Betreten eines Baumarkts vermuten könnte, machen biobasierte Farben immer noch nur einen kleinen Teil des Marktes aus. Biobasierte Inhaltsstoffe stehen in starkem Wettbewerb mit wasserbasierten Formulierungen und mit Farben, die insgesamt weniger Lösungsmittel enthalten. Eine wesentliche Hürde in diesem Bereich ist die Investition in die Entwicklung neuer Formulierungen.
Konsumenten erwarten nachhaltige und ungiftige Produkte, besonders, wenn es um ihr eigenes Zuhause geht.
Umweltaspekte sind die Haupttreiber für biobasierte Schmierstoffe, sie müssen aber auch genauso leistungsfähig sein wie konventionelle Produkte.
Ähnlich wie bei Farben und Lacken für bestimmte Anwendungen bietet auch der Schmierstoffmarkt bereits heute einige attraktive Nischen: Schmierstoffe, die bei der Anwendung in die Umwelt gelangen („Total loss“) und in Motorsägen oder auf Offshore-Windkraftanlagen verwendet werden, sind reguliert und müssen strenge Kriterien für biologische Abbaubarkeit und Toxikologie erfüllen. Hier können sich die biobasierten Produkte bewähren; leider ist das Marktwachstum jenseits dieser Nischen immer noch langsam.
Wenn Sie biobasierte Inhaltsstoffe für die Kosmetik herstellen, haben Sie zwei Möglichkeiten: entweder produzieren Sie die Stoffe, die in großem Maßstab um Einsatz kommen, wie z.B. Pflanzenextrakte oder Pflanzenöle, oder Sie konzentrieren Sie ich auf hochwertige bioaktive Inhaltsstoffe. Auf jeden Fall sehen Sie sich einem streng regulierten Markt gegenüber, der jedoch offener gegenüber höherpreisigen biobasierten Substanzen zu sein scheint.
In der EU hergestellte Kosmetikartikel bestehen heute bereits zu 40 % aus bio-basierten Chemikalien.
Diese Ergebnisse sind nur ein exemplarischer Auszug aus den Ergebnissen des EU-Projekts RoadToBio. Insgesamt wurden zehn Produktgruppen hinsichtlich ihrer aktuellen biobasierten Marktanteile, Chancen und Hürden analysiert. Neben der produktspezifischen Analyse wurden allgemeine Barrieren wie die Verfügbarkeit von Rohstoffen oder regulatorische Hürden identifiziert. Ein umfassender Aktionsplan beschreibt, was jede Interessengruppe – Industrie, Wissenschaft, Politik - zur Förderung einer europäischen Bioökonomie beitragen könnte (und sollte). Wenn Sie erwägen, ein Teil dieser Bioökonomie zu werden, ist die roadmap auf jeden Fall lesenswert.
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